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Pflanzliche Fette
Ernährungstipps von Hormon-Experten:
Die richtigen pflanzlichen Fette und Ballaststoffe verlängern das Leben
Zwei Drittel der Männer und die Hälfte der Frauen in Deutschland sind
übergewichtig, ein Viertel der Bevölkerung sogar fettleibig. Zu hohes Körpergewicht
erhöht das Risiko auf Herzinfarkt, Schlaganfall oder Krebs und verkürzt so die
Lebenserwartung. Die richtige Ernährung kann dagegen nicht nur schlank halten,
sondern auch das Leben verlängern. Vor allem Ballaststoffe aus Getreide und
Hülsenfrüchten sollten dabei reichlich verzehrt werden.
Vielen Menschen fällt es schwer, beim Essen das richtige Maß zu finden, wie
Professor Dr. med. Andreas Pfeiffer vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung
(DIfE) in Potsdam-Rehbrücke weiß: „Essen ist ein so grundlegendes Bedürfnis, dass
wir uns angesichts des enormen Angebots oft nicht zurückhalten können.“ Wer seine
Nahrungsmittel aber klug auswählt, kann trotzdem gesund bleiben. Der Stoffwechsel
lässt sich nämlich mit bestimmten Komponenten der Nahrungsmittel gezielt steuern:
So enthalten Gemüse und Obst nicht nur Vitamine, sondern auch zahlreiche
Mikronährstoffe wie Metalle, Polyphenole und Ballaststoffe. Professor Pfeiffer erklärt:
„Während wir
Vitamine nur in kleinen Mengen benötigen, sind es vor allem die Mikronährstoffe, die
die gesundheitliche Wirkung von Obst und Gemüse, Vollkornprodukten und
Hülsenfrüchten ausmachen.“
Vorsicht sollte man dagegen im Umgang mit Zucker walten lassen. „Der
Haushaltszucker, von dem jeder Deutsche rund 30 Kilogramm im Jahr isst, erhöht in
großen Mengen die Harnsäurewerte und fördert das Risiko auf Fettleber und
Diabetes“, mahnt der Ernährungsexperte und Diabetologe. Auch leicht verdauliche
Kohlenhydrate wie beispielsweise Weißbrot oder helle Nudeln treiben den
Blutzuckerspiegel in die Höhe.
Auch bei Fetten gilt es, die richtige Wahl zu treffen. Dabei sollten gesättigte Fette
aus Butter, Sahne oder Fleisch jedoch nur in Maßen verzehrt werden. „Vorzuziehen
sind ungesättigte Fettsäuren aus nicht tropischen, pflanzlichen Ölen. Sie schützen
eindeutig vor Arterienverkalkung und Diabetes“, sagt Professor Pfeiffer.
Wie viel Eiweiß gesund ist, scheint eine Frage des Alters zu sein. Während eine
eiweißreiche Ernährung das Krebsrisiko bei jungen Erwachsenen erhöht, schützt sie
Menschen über 60 Jahre nicht nur vor Krebs, sondern auch vor Muskelabbau und
Knochenbrüchen. „In unseren Studien bewirkte eiweißreiche Nahrung aus tierischen
oder pflanzlichen Quellen zudem eine erhebliche Stoffwechselverbesserung bei
älteren Diabetespatienten mit weniger Leberfett, weniger Entzündungen und eine
starke Verbesserung des Fettprofils im Blut“, ergänzt Professor Pfeiffer.
„Als Hormon- und Stoffwechselexperten versuchen wir, dem sehr komplexen
Wechselspiel zwischen den einzelnen Nahrungsbestandteilen, der Darmflora und
den Hormonen mit ihren vielfältigen Wirkungen auf den Stoffwechsel immer besser
auf die Spur zu kommen“, sagt Professor Dr. med. Matthias Weber, Mediensprecher
der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE). „Dadurch erfahren wir mehr
über die Entstehung von zahlreichen Volkskrankheiten wie Diabetes, Übergewicht,
aber auch Bluthochdruck und Arteriosklerose.“ Zugleich lassen sich daraus aber
auch ganz praktische Tipps für den Alltag ableiten.